Marquis 2006

Zum zweiten mal in Berlin: Bohème-Noir – the kinky alternative

Eine Alternative zu den mittlerweile ausgetretenen Pfaden klassischer Fetisch- oder Gothic-Parties lockte am 3. Dezember des vergangenen Jahres in Berlin die Besucher. Vorbild für den Veranstalter sind Events, wie sie bisher eigentlich nur in England stattfinden.
„Angesprochen fühlen sollen sich Fetischisten, SMler, PinUp-Girls, Gothics, TVs, Freaks - also alle, die Spaß an dem Konzept haben. Ich möchte Leute erreichen, deren Horizont weiter ist als die Szene, in der sie sich bewegen“, so die Idee des Veranstalters. Die Flyer-Werbung versprach folgerichtig eine „Freakshow für Freaks“.
So waren die Höhepunkte des Abends die Auftritte von „Lucifire“. Was hätte J.F. Kennedy wohl gesagt, wenn Marilyn Monroe mit Geburtstagskerzen im (!) Arm ihm das berühmt gewordene Ständchen dargebracht hätte, wie Lucifire an diesem Abend den Geburtstagskindern der Bohème-Noir.  Während des zweiten Aufrittes von Lucifire glänzte sie mit dem, was sie legendär macht:  Ihre Feuershow mit einer brennenden Bullenpeitsche als krönendem Abschluss.
Den Gästen wurde noch mehr geboten. Den Beginn machte eine Reise durch faszinierende Klangkonstruktionen von „Chaos-Research“, untermalt mit bewegten Bildern, die das Fetischherz bezaubert haben. Weiter ging es mit einer erotischen Tanzperformance und Elektro-Rock-Tönen von „Mignon“ unter Einsatz einer Funken sprühenden Flex. Die letzte Performance war etwas für abgebrühte Gemüter, sorgte jedoch für eine absolute Hochspannung im zerfetzenden Strobo-Licht. Gut zu wissen, dass sich die ergießenden Körperinnereien später als Makkaroni mit Ketchup und Kakao identifizieren ließen.
Die verwinkelte Location in einer alten Berliner Backfabrik bot aber auch Platz, um sich selbst zu feiern. Gäste stylten sich als ihr eigenes Kunstwerk - viele davon in Latex und anderen meist fantasievollen Outfits. Die Musik der DJ’s bediente eine Vielzahl von Musikrichtungen auf zwei Floors.
Die eigentliche Überraschung war im Rückblick der Eintrittspreis: Für nur 15 € Eintritt kann die Bohème-Noir als Geschenk bezeichnet werden.
„An dem Konzept für die Bohème-Noir III wird noch weiter gefeilt“. Wir freuen uns jedenfalls auf eine Fortsetzung in der Hauptstadt.

Darkspy I/2006

Am 03.12.2005 lud die Veranstaltung Boheme Noir zum zweiten Mal zu einer Party der besonderen Art ein. Gefeiert wurde in einer neuen Location, dem Pulp Mansion im Keller einer ehemaligen Backfabrik.

Der Eingang war etwas schwer zu finden im Dunklen,weshalb ich mit ein paar anderen Partylüsternen irgendwo den Hintereingang erwischt habe,und wir uns nach dem Abstieg einer sehr abenteuerlichen Treppe, die einen das Fürchten lehrte, mitten auf der Tanzfläche (leider noch im Mantel) wiederfanden.
Zum Glück sprach sich diese Möglichkeit des Eintritts nicht herum, so dass der Dresscode im Bereich Fetisch, Fantasy und Gothic von allen eingehalten werden musste, die Zugang zum Geschehen erhalten wollten. So hätte man sich den ganzen Abend damit beschäftigen können, sich interessante und schöne Menschen anzusehen. Doch es wurde noch anderweitige Unterhaltung durch ein Showprogramm geboten. Leider fing dieses schon gegen 22h an, sodass es mir nicht vergönnt war,


alles davon zu erleben. Mein absoluter Favorit war Lucifire aus London, die mit ihren Burlesque- und Pyro- Shows die Anwesenden nachhaltig begeisterte und allen kräftig einheizte! Solltet also jemand einmal Gelegenheit dazu haben, diese Frau live zu erleben, dann empfiehlt es sich, diese Chancezu nutzen! Es lohnt sich.Weitere Liveacts waren Mignon und Chaosresearch. Getanzt wurde z.B. zu Electroclash- Klängen von Bomb Boutique bis hin zu verschiedenster Art von Gothic- Musik. Leider währte dieser Spaß nur bis ca. fünf Uhr morgens, vielleicht weil schon zu früh angefangen wurde. Es wäre schön, wenn sich das beim nächsten Mal ändern würde und noch ein paar mehr Leute kämen, um an diesem speziellen Vergnügen teilzuhaben!Auf jeden Fall bot dieses Event eine reizvolle Vermischung der Fetish- und Gothic- Szene, die sich im interessanten Programm, sowie im ansehnlichen Publikum zeigte, und so für eine Menge Spaß der besonderen Art für alle Beteiligten sorgte. Ein Hoch auf den Dresscode, der alle Schaulustigen abzuschrecken wusste, und ermöglichte, dass die Außenseiter ungestört unter sich sein konnten und gemeinsam jede Menge Spaß hatten!
Daniela Zühlke